Pressemitteilung der Kreiswerke Main-Kinzig vom 15.12.2022:

Die Situation bei den hessischen Tafeln ist prekär: immer mehr Haushalte sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen – bei gleichzeitig sinkendem Spendenangebot. Zuletzt mussten von mehr als der Hälfte der hessischen Tafeln sogar Aufnahmestopps verhängt werden. Gerade zur Weihnachtszeit will der regionale Versorger Kreiswerke Main-Kinzig den ehrenamtlich Helfenden der regionalen Tafeln unter die Arme greifen. Je 1.000 Euro haben in diesen Tagen die drei Institutionen der Tafeln für Gelnhausen, Hanau und den Bergwinkel als Spendenzuwendung erhalten. Kreiswerke-Geschäftsführer Oliver Habekost hat jetzt die Vertreterinnen und Vertreter aller drei Hilfseinrichtungen eingeladen und einen symbolischen Spendenscheck überreicht.

Die Tafeln bekommen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges besonders zu spüren. Die Lage sei äußerst angespannt, so die gemeinsame Einschätzung von Dr. Norbert Nimmerfroh (Tafel Gelnhausen e. V.), Annette Geier-Neugebauer (Stiftung Lichtblick Hanau als Betreiberin der Hanauer Tafel) sowie Jutta Mieke (Tafel im Bergwinkel e. V.) bei der Spendenübergabe.

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Viele Menschen können sich mittlerweile sogar ihre Grundversorgung an Lebensmitteln kaum noch leisten. „Steigende Lebenshaltungskosten zwingen immer mehr Hilfesuchende dazu, unser Angebot anzunehmen“, berichtet Dr. Norbert Nimmerfroh von der Tafel Gelnhausen. Neben Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet seien auch immer mehr Rentnerinnen und Rentner sowie Alleinerziehende auf das Hilfsangebot der Tafeln angewiesen. „Sie können sich ihren Lebensunterhalt nicht mehr leisten“, beschreibt er die Situation. Doch dem Anstieg an Bedürftigen steht ein Rückgang von Lebensmittelspenden gegenüber. Die Dachorganisation der Hessischen Tafeln nennt etwa 30 Prozent weniger Lebensmittelspenden. Dies läge zum Teil daran, dass die Einkaufsmärkte mehr und mehr Geschäftsmodelle entwickelt haben, bei denen Menschen günstig Lebensmittel erwerben können. „Das ist auch legitim und gut, da hierdurch weniger wertvolle Lebensmittel in der Tonne landen“, lobt Annette Geier-Neugebauer von der Hanauer Tafel. „Aber es erhöht den Engpass für uns immer weiter.“ Zurzeit seien auch in der Region einige Wartelisten der Tafeln geschlossen.

Hervorheben wollen alle drei Institutionen aber auch die Hilfsbereitschaft seitens der Menschen, gerade auch in der Region Main-Kinzig: Die aktuelle Berichterstattung in den Medien – zuletzt auch wegen der Zuwendungen durch das Land Hessen – hat dazu geführt, dass wieder vermehrt kleine und größere Mengen an haltbaren Lebensmitteln sowie auch Geldspenden für den Erwerb zusätzlicher Nahrung bei den Tafeln eingingen. Dies habe dabei geholfen, die Lager aufzufüllen. So hätten bis jetzt alle „Bestandskunden“ und weitere neue Bedürftige – soweit es die logistischen Kapazitäten erlaubten – wie auch ein großer Teil der ukrainischen Geflüchteten versorgt werden können. „Für diese außergewöhnlich großzügige und spontane Unterstützung bedanken wir uns herzlich und bitten darum, die Tafeln auch weiterhin mit Lebensmittel- und Geldspenden zu unterstützen“, zeigen sich die Ehrenamtlichen der Tafeln im Main-Kinzig-Kreis dankbar. Von der Unterstützung der Kreiswerke könnten nun weitere dringend benötigte Lebensmittel gekauft werden. „Helferinnen und Helfer sind immer willkommen, damit wir das Arbeitsaufkommen bei den Tafeln gemeinsam schultern können“, ergänzt Jutta Mieke von der Tafel im Bergwinkel.

Für Geschäftsführer Oliver Habekost ist gerade jetzt Einigkeit gefragt. „Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben vielen Menschen Halt in ihrer Not. Solidarität ist es, die uns als Gesellschaft zusammenhält – gerade in der momentanen Situation“, betont Habekost die Beweggründe für die Unterstützung durch die Kreiswerke-Gruppe.

Pressesprecherin
Kreiswerke Main-Kinzig GmbH Miriam Franz