Gelnhausen (jol). Während die passende Brille hierzulande eine Selbstverständlichkeit geworden ist, ist das in vielen anderen Teilen der Welt nicht so. Fido Jakob und die Tafel Gelnhausen übergaben kürzlich rund 400 Brillen, die Ex-Landrat Karl Eyerkaufer in diesem Frühjahr dankbar mit nach Sri Lanka nehmen wird. „Das wird viele Menschen in Beruwala eine große Hilfe sein.“

Von links: Fido Jakob, Harald Geib, Karl Eyerkaufer (Foto: Ludwig)

„Die Helfer vor Ort werden die Brillen sortiert auf einem großen Tisch platzieren. Dann wird sich schnell eine lange Schlange bilden, und die Brillen werden anprobiert, bis eine passende gefunden ist. Dazu liegen Zeitungen auf Tamilisch und Singhalesisch auf dem Tisch“, beschreibt Karl Eyerkaufer seine Erfahrungen aus Sri Lanka. Seit dem Tsunami Ende 2005 hat der Main-Kinzig-Kreis seine Freundschaft zu einer Partnerschaft ausgebaut. Es wird versucht, die Not zu lindern. „Hunger ist aktuell ein großes Problem“, so der Ex-Landrat. Es falle schwer, das nötige Geld zu verdienen, um über die Runden zu kommen. „Die Brillen werden dabei helfen.“ Gerade Frauen, die nicht gut sehen können, könnten auch nicht an der Nähmaschine arbeiten. „Es ist immer etwas Besonderes, die Freude zu sehen, wenn jemand eine Brille für sich gefunden hat.“ Denn keiner könne sich selbst eine leisten.

Die Freude bei Fido Jakob steigt bei den Worten des Ex-Landrats ebenfalls Stück für Stück. „Es freut mich, etwas Gutes tun zu können“, sagt der Meerholzer. Angefangen habe er, im Freundeskreis, zu dem auch Iris Hänsel aus der Bäckerei in seinem Heimatort gehört, Brillen zu sammeln. „Oft habe ich dort mehr Brillen als frisches Brot mitgenommen.“ Seit zweieinhalb Jahren ist Fido Jakob auch bei der Tafel Gelnhausen aktiv. An dem Ort an dem die Hilfe für andere an erster Stelle steht, wurden auf diese Initiative hin ebenfalls Brillen gesammelt.

Im Namen des Vorstands bedankte sich Harald Geib dafür, dass dieser weitere Aspekt in der Hauptstelle in Gelnhausen so gut aufgenommen wurde. Dabei verweist Karl Eyerkaufer darauf, wie wichtig nicht nur Hilfe, sondern ein Austausch zwischen den Partnern ist. „Wir haben 2019 mit unseren Gästen aus Sri Lanka die Tafel in Maintal besucht. Sie waren überrascht, dass es in dem so reichen Deutschland ebenfalls Menschen gibt, die solche Hilfe brauchen.“ Deshalb sei auch der Schüleraustausch der Albert-Einstein-Schule Maintal so wichtig. „Die jungen Menschen kommen mit einem anderen Blickwinkel zurück“, so Karl Eyerkaufer. Er bedankte sich herzlich dafür, dass er beim nächsten Besuch in Beruwala mehreren 100 Menschen in Form der Brillen einen guten Durchblick verschaffen könne. „Wir können gemeinsam auch mit kleinen Dingen viel bewegen.“ (Foto: Ludwig)