Die Situation bei den hessischen Tafeln ist prekär: immer mehr Haushalte sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen – bei gleichzeitig sinkendem Spendenangebot. Auch die Tafel Gelnhausen e.V. ist betroffen und kann einige ihrer laufenden Kosten für Fahrzeuge, Energie, etc. nur durch entsprechende finanzielle Hilfen von außen – sprich Spenden –decken und damit ihrer gestellten Aufgabe gerecht werden.

So freute man sich jüngst in Gelnhausen über die Entscheidung des Autohauses Schmitt aus Freigericht, das seine Weihnachtsspende in diesem Jahr der Tafel Gelnhausen zukommen lässt. Der Geschäftsführer Thomas Schmitt übergab die Spende in Form eines symbolischen Schecks an die Tafel-Vorstandsmitglieder Harald Geib und Dr. Norbert Nimmerfroh.

Sein Autohaus –zur Best Auto-Familie gehörend – bildet seit Anfang des Jahres mit drei weiteren Gruppen die Holding AVEMO, die mit insgesamt 38 Standorten die Region vom Taunus bis nach Franken abdeckt. Dennoch ist der lokale Bezug nicht verlorengegangen, denn man hat mit dem AVEMO Sozialfonds e.V. einen Verein gegründet, der sich für Menschen in schwierigen Lebenslagen einsetzt und soziale Projekte fördert. Die AVEMO-Mitglieder spenden und unterstützen eine Organisation im unmittelbaren Umkreis der Betriebsstätte, so auch Herr Schmitt: „Dies resultiert aus der gemeinsamen Überzeugung, durch unser Engagement einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen in Not leisten zu können.“ Die Tafelvorstände bedanken sich herzlich für das Engagement und auch für die Zusage, sich weiterhin für die Interessen der Tafel einzusetzen.

Seit einigen Tagen ist der Benefiz-Adventskalender der Lions erhältlich. Der Lions Club Main-Kinzig Barbarossa hat wieder viele Sponsoren, Geschäfte, Restaurants und Einrichtungen als Unterstützer gewonnen. Es winken Preise im Gesamtwert von 30.000 €.

Jeder Kalender ist ein Los. Wer einen Kalender kauft, hat die Chance, einen von mehr als 700 Preisen zu gewinnen, die sich hinter den 24 Türchen verbergen.

Der Verkaufserlös wird dann später von den Lions komplett gespendet. Wenn alle Kalender verkauft werden, stehen der Organisation mehr als 35.000 € zur Verfügung, wovon der größte Teil für Kinder- und Jugendprojekte im MKK gespendet wird.

Auch unsere Tafel wurde im vergangenen Jahr bedacht und von den Lions großzügig unterstützt. Jetzt unterstützen wir die Lions durch den Erwerb von Kalendern, die wir als Dankeschön unseren ehrenamtlich Helfenden schenken!

Die Projektgruppe Marketing und Kommunikation des Gewerbevereins Gründau stellte zusammen mit der Tafel Gelnhausen die diesjährige Weihnachtsaktion „Gründauer Wunschbaum“ vor. Dabei werden Weihnachtswünsche von bedürftigen Kindern erfüllt.

Bereits im dritten Jahr können Kinder von Kunden der Ausgabestelle Lieblos der Tafel ihre Weihnachtswünsche im Wert bis 20 Euro zu Papier bringen. Die Geschenkwünsche werden an Wunschbäumen in teilnehmenden Geschäften aufgehängt. Dort können sie von spendenwilligen Kunden mitgenommen und erfüllt werden. Die Geschenke werden von Mitgliedern des Gewerbevereins am letzten Ausgabetag der Tafel vor Weihnachten übergeben. Die Aktion richtet sich an etwa 60 Kinder, die in Gründau von der Tafel betreut werden.

Der Vorsitzende der Tafel Gelnhausen Claus Witte dankte dem Gewerbeverein für die Neuauflage der Weihnachtsaktion. „Die Tafel basiert auf dem Ehrenamt“, so Witte, „das ist besser als der Schrei nach dem Staat. Eine hauptamtliche Kraft würde uns aber bei der immer größer werdenden Bürokratie viel helfen“. Harald Geib von der Tafel wies darauf hin, dass immer noch dringend ehrenamtliche Helfer gesucht werden. Ein Engagement von drei bis vier Stunden pro Woche würde schon ausreichen und den anderen Ehrenamtlern viel helfen.

Landrat Thorsten Stolz würdigte die im Kreis einmalige Aktion des Gewerbevereins als ein positives leuchtendes Beispiel. „Der Wunschbaum lässt Kinderaugen leuchten“; so der Landrat, „hier werden mutmachende Projekte vor Ort umgesetzt“. Vorstandssprecher Ole Schön überreichten im Namen der Kreissparkasse Gelnhausen einen Scheck über 500 Euro zur Unterstützung der Aktion. Er sicherte auch für die Zukunft die Unterstützung der Tafel durch die Kreissparkasse zu. Vize-Bürgermeister Hans Krozh steuerte einen Beitrag der Gemeinde Gründau bei. „Es ist schlimm, das es die Tafel geben muss, aber es ist gut, dass es sie gibt“, lobte er die Ehrenamtler. Stefan Maier, Vorsitzender des Gewerbevereins, erinnerte sich an seine erste Ausgabe von Geschenken an Kinder der Tafel: „Wir haben sogar Bilder gemalt bekommen, es war einfach rührend. Die dankbaren Blicke der Kinder sind jede Anstrengung wert“.

Wunschbäume stehen bei der Metzgerei Baumann in Hain-Gründau, ,bei Optik Maak in Lieblos, im Restaurant Heckers in Gettenbach, bei Patrick Schöbel in Mittel-Gründau, bei Auto-Strom in Niedergründau, bei Layoutinstinkt in Lieblos, bei der Taverne Basaltmine in Breitenborn und bei der Kreissparkasse in Rothenbergen.

Auf Einladung des Vorstandes der Tafel Gelnhausen e.V. besuchte der designierte Bürgermeister von Gelnhausen, Christian Litzinger, die Tafel.

Die Vorstände informierten Herrn Litzinger über die Tafelidee als Brücke zwischen Lebensmittelüberfluss und Armut in Deutschland, die von 960 Tafeln mit 60.000 weit überwiegend ehrenamtlich Helfenden gestützt wird. Rund 500.000 Tonnen Lebensmittel, die jährlich vom Handel nicht mehr verkauft werden können, werden von den Tafeln bundesweit eingesammelt. Auch die Tafel Gelnhausen leistet mit ihren ca. 300 Ehrenamtlichen durch Abholung bei 50 Märkten und Bäckereien einen wöchentlichen Beitrag von 10 Tonnen und verteilt die Lebensmittel an 1.400 Bedürftige im Altkreis Gelnhausen.

Der Verein kann viele seiner Sachkosten durch umfangreiche Akquise von Spendengeldern abdecken. Allerdings fallen zunehmend Personalkosten für Festangestellte im Bereich Organisation und Verwaltung an. Da diese Ausgaben nicht durch das stark schwankende Spendenaufkommen zu finanzieren sind, wünscht sich die Tafel Gelnhausen eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung durch die Kommunen im Einzugsgebiet.

Christian Litzinger zeigte sich beeindruckt von den umfangreichen Tätigkeiten der Tafel und ihrer wertvollen Hilfestellungen für alle Bedürftigen sowie den gezielten Bildungsangeboten für die Kinder der Tafelkunden. Während des Rundgangs durch die Tafel begrüßte er die Anwesenden alle persönlich und brachte zum Ausdruck: „Ich danke besonders den zahlreichen Helfenden und Mitarbeitenden sowie dem Vorstand der Tafel Gelnhausen für ihren selbstlosen Einsatz zum Wohl ihrer Kunden.“ Um die Tafel für die Zukunft auf ein gesichertes finanzielles Fundament zu stellen, versicherte er: „In der Stadtverordnetenversammlung werde ich für die Anliegen der Tafel werben und bin guter Dinge gemeinsam mit dem Sozialausschuss der Stadt Gelnhausen eine Lösung für die Finanzierung der Personalkosten zu finden.“ Abschließend sagte er des Weiteren zu, die Tafel bei der Akquisition von neuen Ehrenamtlichen aktiv zu unterstützen, um die Arbeit im Fahrdienst, in der Sortierung sowie beim Packen und Ausgeben auch zukünftig zu gewährleisten.

 

Die über 960 Tafeln unterstützen aktuell bis zu zwei Millionen armutsbetroffene Menschen – so viele wie nie zuvor. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation aufgrund von Pandemie, Inflation und Kriegsfolgen zugespitzt: Immer mehr Menschen sind auf Unterstützung angewiesen, dabei werden die Lebensmittelspenden weniger, die die Tafeln dringend benötigen.

Vom 9. bis zum 22. Oktober 2023 rufen daher REWE- und nahkauf-Märkte ihre Kundinnen und Kunden dazu auf, eine bereitstehende Tüte mit lang haltbaren Lebensmitteln oder eine entsprechende Tafel-Spendenkarte im Wert von fünf Euro zu kaufen, um diese den örtlichen Tafeln zu spenden. Ziel dabei ist es, binnen zwei Wochen Lebensmittel im Gesamtwert von bis zu drei Millionen Euro für die Tafeln in Deutschland zu sammeln.

Die gespendeten Lebensmittel der REWE- und nahkauf-Märkte im Altkreis Gelnhausen werden im Anschluss an die Aktion an die Tafel Gelnhausen übergeben.

„Wir freuen uns über die Möglichkeit für REWE- und nahkauf Kundinnen und Kunden, beim Einkaufen unkompliziert etwas Gutes zu tun. Helfen auch Sie der Tafel Gelnhausen mit einer Lebensmittelspende. In der aktuellen Situation ist es wichtiger als jemals zuvor, die Tafeln zu unterstützen und Solidarität zu zeigen. Die REWE-Tafel-Wochen sind ein wichtiger Beitrag, um im derzeit sehr stressigen Tafel-Alltag armutsbetroffenen Menschen helfen zu können“, sagt Claus Witte, Vorsitzender der Tafel Gelnhausen.

“Schon seit mehreren Jahren unterstützen wir, das REWE Team Herröder in Freigericht, die Spendenaktion ‚Gemeinsam Teller füllen‘. In diesen beiden Wochen geben wir alles, um armutsbetroffene Menschen mit lang haltbaren Lebensmitteln zu unterstützen. Wir sagen jetzt schon ‚Vielen Dank‘. Nur gemeinsam können wir viel erreichen!“ erklärt Jürgen Herröder, Marktleiter des REWE-Marktes Freigericht.

Witte ruft parallel zu der Spendenaktion auch dazu auf die Tafel Gelnhausen aktiv zu unterstützen: „Wir suchen Helferinnen und Helfer, die drei bis vier Stunden pro Woche oder auch im 2-wöchigen Wechsel uns beim Fahren, Sortieren, Packen oder Ausgeben der Lebensmittel behilflich sind.“

Seit 1996 kooperieren REWE und die Tafeln sehr eng miteinander. So spenden die Märkte und Läger des Handelsunternehmens täglich Lebensmittel an die lokalen Ausgabestellen. Hinzu kommen finanzielle Spenden sowie Marktaktionen.

Von den 500.000 Tonnen Lebensmittel, die der Handel in Deutschland nicht mehr verkaufen kann, holen die Tafeln mehr als die Hälfte ab und verteilen sie an nachweislich von Armut betroffene Mitmenschen. 70 % der eingesammelten Lebensmittel sind Obst und Gemüse, 10% Backwaren, 10 % Molkereiprodukte und 10 % sonstige Waren. Für die an die Bedürftigen verteilten Waren, die sonst im Müll gelandet wären, braucht diese Menge an Produkten nicht neu erzeugt zu werden und somit werden dadurch landwirtschaftliche Nutzfläche, Wasser, Energie, CO2 und Treibhausgase eingespart, was dem Schutz des Klimas zugutekommt.

Auch die Tafel Gelnhausen e.V. rettet durch ihr Engagement rund 10 Tonnen Lebensmittel jede Woche vor der Mülltonne und unterstützt damit 1.400 Bedürftige – davon 400 Kinder – mit gesunden Lebensmitteln und trägt damit indirekt zum Schutz des Klimas bei. Im letzten Jahr wurden in Gelnhausen 300 Kunden neu aufgenommen, zwei weitere Ausgaben eingerichtet und zur Versorgung aller Kunden werden zusätzlich acht neue Lebensmittelmärkte angefahren.

Jetzt fehlen der Tafel die Helfer und Helferinnen beim Sortieren, Packen und Ausgeben der Lebensmittel in Gelnhausen. „Wir benötigen dringend von Montag bis Freitag in drei Schichten -vormittags, mittags und am frühen Nachmittag sowie am Samstagvormittag – für jeweils drei Stunden zusätzlich helfende Hände. Wer uns dabei unterstützen möchte ist herzlich willkommen sich in der Geschäftsstelle der Tafel zu melden und eine mögliche Einsatzzeit abzusprechen (E-Mail: info@tafel-gelnhausen.de oder telefonisch unter 06051/8858577), bittet Harald Geib vom Vorstand der Tafel.

Auch finanzielle Unterstützungen werden für Energiesparmaßnahmen, wie etwa eine Korbspülmaschine oder Ähnliches (Tafel Gelnhausen e. V.
IBAN: DE25 5075 0094 0000 061946) oder unter www.betterplace.org zur Modernisierung der Kühlanlage gerne angenommen.

60 Jahre Verschwisterung: Vom 18. bis 21. Mai 2023 feierten die Barbarossastadt Gelnhausen und ihre französische Partnerstadt Clamecy ihr Jubiläum nach, weil die ursprünglich geplanten Feierlichkeiten wegen Corona verschoben werden mussten. Die Festtage waren von Fröhlichkeit und Herzlichkeit geprägt und auch an Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, wurde gedacht: Über 1.200 Euro konnten an die Tafel Gelnhausen übergeben werden. Pünktlich um 13 Uhr startete am Samstag bei strahlendem Sonnenschein das Jubiläumsfest, an dem auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Gelnhausen teilnahmen. Die Komitees aus Frankreich und Gelnhausen überreichten

Dr. Norbert Nimmerfroh von der Tafel Gelnhausen eine Spende von 500 Euro aus den Einnahmen des Weihnachtsmarktes. Beide Komitees werden auch in Clamecy eine Spende an die soziale Organisation Restaurant du Cœur übergeben. Da die Getränke und der Imbiss bei der Feier im Museumshof kostenlos waren, standen zwei Spendenboxen bereit, die die Gäste nach eigenem Ermessen befüllen konnten. Dabei kam der stolze Betrag von 720,52 Euro zusammen, der ebenfalls der Tafel Gelnhausen zugutekommt.

Von links: Daniel Glöckner (Bürgermeister Gelnhausen), Dr. Norbert Nimmerfroh (Tafel Gelnhausen), Valerie Taupenot (stellvertretende Bürgermeisterin Clamecy), Françoise Wittmer (Komitee Clamecy) und Maryline Lenhard (Komitee Gelnhausen)

Gelnhausen (mab). Jedes Jahr ein neues Fahrzeug, dieses Ziel hat sich die Tafel Gelnhausen e.V. gesetzt, um ihre Flotte jung und einsatzbereit zu halten. 2022 hat es schon mal geklappt. Dafür ist auch eine Spende von Lidl verantwortlich. Jetzt haben Vertreter der Supermarktkette den symbolischen Scheck in Höhe von 15.000 Euro nachträglich übergeben. Die Kooperation mit dem Unternehmen spielt für die Helfer aus Gelnhausen eine immer größere Rolle.

Die Aufgaben der Tafel wachsen beständig. „Momentan sind wir am absoluten Limit“, erläutert Dr. Norbert Nimmerfroh, zuständig für die Akquise von Spendern und Sponsoren und die damit verbundene Öffentlichkeitsarbeit der Tafel Gelnhausen im Gespräch mit der GNZ. Aktuell sind die Helfer für insgesamt 1.450 Kunden am Standort in der Barbarossastadt und den weiteren Ausgabestellen in Lieblos, Hellstein, Somborn und Kassel zuständig. Ein Aufnahmestopp für Kunden wurde verhängt, die Wartelisten sind voll. Mit ein Grund für die hohe Nachfrage ist der Krieg in der Ukraine. Für Geflüchtete aus dem osteuropäischen Land hat die Tafel zusätzliche Ausgabezeiten eingerichtet. Rund 400 Menschen nutzen das Angebot. Nicht überall ist das möglich. Einige Ausgabestellen stoßen bereits räumlich an ihre Grenzen. Nicht die einzige Herausforderung, der sich die Ehrenamtler stellen müssen. Eine weitere: Es wird immer schwieriger, an Lebensmittel zu kommen. „Die Märkte bieten mehr Rabattaktionen an, die von immer mehr Menschen genutzt werden“, sagt Nimmerfroh. Dabei spielt die Inflation eine Rolle. Supermärkte reagieren mit verbilligten Angeboten bei Lebensmitteln, die zeitnah ablaufen. „So landet weniger Ware bei uns, und auch, weil die Märkte immer straffer geführt werden landen weniger Lebensmittel in der Mülltonne. “Ein Umstand, der den Tafel-Mitarbeiter freut. „Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung ist eines unserer wichtigsten Anliegen.“

Tafel hat Touren optimiert
Allerdings sind die Tafeln so darauf angewiesen, immer mehr Märkte anzufahren. „Wir rücken jeden Morgen an sechs Tagen der Woche aus, fahren mehr Märkte an. Dafür haben wir vor rund zwei Jahren unsere Touren optimiert, auch, um auf die gestiegenen Spritpreise zu reagieren.“

Umso wichtiger werden Kühlwagen. Aktuell besteht die Flotte der Tafel aus sechs Fahrzeugen. Jedes Jahr soll ein weiteres dazukommen. Der jüngste Transporter wurde dank der Hilfe mehrerer Unterstützer finanziert. „Der Kühlwagen kostet laut Liste rund 80.000 Euro, doch Mercedes hat uns einen sehr großzügigen Rabatt gewährt. Das Autohaus Kunzmann unterstützt uns zudem durch günstige Wartungsverträge. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Weitere 10.000 Euro kamen durch eine Spende der Firma Tantec hinzu. Lidl und das Hessische Sozialministerium steuerten jeweils 15.000 Euro bei. Der Anteil, den die Tafel aus eigenen Mitteln zahlen musste, konnte so auf rund 5.000 Euro reduziert werden. „Der Kühlwagen wurde zu 90 Prozent aus Fremdmitteln finanziert, das ist großartig“, sagt Nimmerfroh. Auch für dieses Jahr plant der Tafel-Vorstand, sich erneut um die Lidl-Pfandspende zu bewerben.

Kunden spenden per Knopfdruck
Das Konzept: Kunden spenden per Knopfdruck. Seit März 2008 arbeitet der Discounter mit dem Dachverband der deutschen Tafeln zusammen. Mittlerweile wurden mehr als 6.400 Pfandautomaten in rund 3.200 Filialen mit einem Spendenknopf ausgestattet. Bis heute sind so mehr als 28 Millionen Euro an die deutschen Tafeln gegangen, davon 2 Millionen an die Stützpunkte in Hessen. Bei der symbolischen Scheckübergabe in Gelnhausen würdigte Helmut John, zuständig für den Kontakt zu den Gebermärkten, den Beitrag des Discounters. So sei Lidl mit seinen Filialen in der Region eine wichtige Anlaufstelle für die Helfer. „Mit dem neuen Fahrzeug sind wir in der Lage, den Transport unserer Kühlware weiterhin optimal zu gewährleisten“, betonte John. Ein Lob, dass Uwe Schmidt, Beauftragter für Mitarbeiter und Soziales der Lidl-Regionalgesellschaft Erlensee an die Kunden der Supermarktkette weitergab: „Mit der Pfandspende werden die Tafeln über die klassische Lebensmittelabgabe hinaus gezielt gefördert. Dass unsere Kunden dies in einem so großen Umfang unterstützen, ist für uns eine großartige Bestätigung unserer Zusammenarbeit.“

Weitere Helfer gesucht
Doch mit Spenden allein, ist die Sache nicht getan. Die Tafel ist zudem immer auf weitere Helfer angewiesen. „Leute werden eigentlich überall gebraucht, im Fahrdienst, beim Sortieren und Packen sowie in der Ausgabe“, sagt Norbert Nimmerfroh. Auch im Vorstand werden Unterstützer gebraucht. Jeder kann sich einbringen, wo er möchte. Dafür ist er selbst ein gutes Beispiel. Der 65-jährige Chemiker begann nach Eintritt in den „Ruhestand“ zunächst als Fahrer bei der Tafel, bald danach kümmerte er sich um das Sponsoring und heute ist er zudem mit Harald Geib für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Das macht mir Spaß. Hier findet jeder etwas, das zu ihm passt.“

Strahlenden Gesichtern begegnete man auf dem ehemaligen Parkplatz des REWE-Marktes in Altenhaßlau, denn eine Lebensmittelspende im Wert von mehr als 30.000 € ließ die Herzen der Ehrenamtlichen höherschlagen. Nach dem Umzug des Supermarktes in seine neuen Räumlichkeiten steht das Gebäude derzeit leer. Für die neun Lebensmittel-Ausgabestellen der Region öffneten sich die Ladentüren jedoch ein letztes Mal.

Eingeladen zu dieser exklusiven „Shoppingtour“ hatte die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen, die bereits im Dezember vergangenen Jahres eine große Summe für die Beschaffung von lebensnotwendigen Nahrungsmitteln bereitstellte. Lars Schurich, Vorstandsmitglied der VR Bank und Rainer Lapp (REWE Lapp oHG) begrüßten die Vertreter der Essensbanken, die mit ihren Transportern, LKWs und Anhängern aus dem gesamten Geschäftsgebiet der Genossenschaftsbank angereist waren. „Vielen Dank für die Arbeit, die Sie für die Menschen leisten, die auf eine Unterstützung in der Grundversorgung angewiesen sind. Jeder kann sehen, wie wichtig die Tafeln und besonders Sie als Helfer sind.“

Bereits am frühen Morgen rollte ein großer REWE-Laster mitsamt Hänger auf den Parkplatz im Stadtweg – an Bord unter anderem Mehl, Milch, Nudeln und Joghurt. Warenmäßig ergänzt wurde das bestellte Sortiment noch durch die REWE Markt Lapp oHG.

Nun galt es mit vereinten Kräften die wartenden Fahrzeuge zu beladen. Unterstützt wurden die Ehrenamtlichen durch Taulant Raci (Marktleiter REWE Gelnhausen), Oxana Huhn und Marc Bukmaier vom REWE-Team. Die Direktoren der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen, Norbert Ross und Winfried Sachs, krempelten ebenso die Ärmel hoch, wie das Marketing-Team um André Peter, Privatkundenbetreuer Elias Lorey und Azubi Alex Papst. So waren mehrere Tonnen Lebensmittel in kurzer Zeit abfahrbereit in Richtung der Basislager der Tafeln im Bergwinkel, Büdingen, Nidda, Schotten, Gelnhausen und Maintal. Voll beladen starteten auch die Transporter der Essensbanken Heldenbergen und Issigheim sowie der „EfA“ Wächtersbach in Richtung Heimat.

Die Arbeit lief perfekt Hand in Hand. In persönlichen Gesprächen untereinander erfuhr man auch Vieles rund um die ehrenamtliche Arbeit der Lebensmittelausgaben in der Region. Durch stetig steigende Lebenshaltungskosten sind immer mehr Menschen auf dieses Angebot angewiesen. Auch viele Geflüchtete nutzen diese Einkaufsmöglichkeit. Doch die Wartelisten sind lang, denn nur Registrierte sind berechtigt sich dort zu versorgen. Allerdings könnten noch mehr Kunden bedient werden, würde es nicht an ehrenamtlichen Helfern fehlen. Wer die Lebensmittel-Organisation in seiner Gegend unterstützen möchte, ist dort herzlich willkommen.

Mit dieser erneuten gemeinsamen Aktion von REWE Lapp und der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen hoffen beide auf mehr Aufmerksamkeit für die Tafeln in den Regionen Oberhessen und Main-Kinzig. Mit dem jahresübergreifenden Spendenprojekt, bei dem insgesamt rund 50.000 € an Waren die Regale der Essensbanken füllen – 40.000 € kamen von der Genossenschaftsbank, für Logistik, Organisation und Ergänzungslieferungen zeichnete Rainer Lapp verantwortlich – , setzten die Kooperationspartner zusammen ein Zeichen für diese wichtigen Institutionen in unserem Raum.

 

hg. „Nix is uns lieber, als die Weiberfosenocht in Bieber“, unter diesem Motto wurde nach der Coronazwangspause endlich wieder zum närrischen Treiben des weiblichen Geschlechts am Montag vor dem Rosenmontag in die Biebertalhalle eingeladen. Die Einladung blieb nicht ohne Resonanz, so hieß es sprichwörtlich „Männer allein zu Haus“. Die Biebertalhalle füllte sich schlagartig und gründlich, so dass einige Feierwütige wegen drohender Überfüllung heimgeschickt werden mussten.

Ein anspruchsvolles Programm, das voll auf die Lachmuskeln abzielte und die Ankündigung, dass der Erlös für einen guten Zweck gespendet wird füllte die Kasse und so kam ein stolzer Betrag zusammen, der jetzt an die Ausgabestelle der Tafel in Biebergemünd Kassel gespendet wurde.

Susanne Weitzel vom Fastnachtsteam war mit Theresa Neis und Lena Sachs gekommen und hielt vorerst den großen Scheck noch unter Verschluss. Trommelwirbel, die Summe wurde sichtbar und die Umstehenden kamen ins Staunen. 3700 Euro, standen da in großen Zahlen. Das war natürlich einen kräftigen Applaus wert. „Das war selbst für uns der Hammer, dass an der Weiberfosenocht so viel Geld zusammengekommen ist durch Eintritt und Getränkeverkauf, das Essen haben die Leute selbst mitgebracht, es war schließlich eine Mumpelsitzung“, erklärte Weitzel mit der Anmerkung, dass auch einer der Musiker von den Fischbörner Bube seine komplette Gage gespendet hat, als er von der Verwendung für den guten Zweck hörte.

Die Teamleitung der Tafel, Renate Schwind und Doris Grob, nahm die Spende, im Kreis der übrigen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dankbar entgegen. Zirka 20% der hergestellten Lebensmittel erreichen den Verbraucher nicht! Hier setzt die Arbeit der Tafeln an. Die Ausgabestelle der Tafel in Kassel ist jeden Freitag von 12 bis 14:30 geöffnet. „Unser Team besteht aus 16 Frauen und zwei Männer. Wir haben hier 137 Kunden, sie kommen aus Flörsbachtal, Jossgrund und Biebergemünd. Einmal wöchentlich bekommt jeder Kunde für einen symbolischen Kostenbeitrag einen, das Haushaltsbudget entlastenden Warenkorb zusammengestellt. Lebensmittelspenden kommen von allen lokalen Märkten der Umgebung“, erklärt Renate Schwind.

So werden viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit nicht nur hier geleistet, um zu helfen die Armut im Main-Kinzig-Kreis wirksam zu bekämpfen. „Lebensmittel retten und Menschen helfen“ ist unser Motto“, erklärt Dr. Norbert Nimmerfroh vom erweiterten Vorstand der Tafel. Leider gestalte sich das Zurzeit schwieriger, denn besonders die Kühlwaren, wie Milchprodukte, Butter, Margarine oder Käse seien nach der Coronakrise knapp und Mangelware. Zwar kaufe die Tafel keine Lebensmittel zu, aber wenn die Spender es ausdrücklich wünschten werde man den Wunsch berücksichtigen und Spendengelder für dringend benötigte Lebensmittel einsetzen, erklärte Nimmerfroh.

„Ohne Theresa und Lena hätte es die Weiberfastnacht nicht gegeben und somit auch nicht diese Hammerspende“, erklärte Weitzel. Die Bieberer Weiberfosenocht reicht bis in die Nachkriegsjahre zurück. Damals war die katholische Frauengemeinschaft aktiv, die gibt’s es längst nicht mehr, aber die Weiberfosenocht hat dank einiger aktiver Frauen aus der Pfarrgemeinde überlebt, bei denen die närrischen Fäden zusammenlaufen und die einmal im Jahr die Frauengemeinschaft wieder aus ihrem Dornröschenschlaf wecken. Ein junges Team aus 10 Mädels hat sich im Juni 2020 neu gegründet, um die Bieberer Weiberfastnacht weiterzuführen. Mit Erfolg, wie die gute Resonanz und das stolze Ergebnis von 3700 Euro zeigt.


Text und Foto für Gelnhäuser Neue Zeitung, Heribert Grob