Die Ausgabestellen der Tafel bleiben aufgrund der Pandemie-Lage noch bis zum 02. Mai geschlossen. In dieser Zeit werden die Corona-Notfallauslieferungen für Alleinerziehende sowie Rentner und Rentnerinnen ohne Grundsicherungen fortgesetzt. Auch am vergangenen Dienstag halfen wieder einige Freiwillige, wie der SG Haitz e. V. und die Jugendorganisation der Parteien, den Ehrenamtlichen beim Einsammeln, Sortieren, Ausgeben und Liefern der Lebensmittelkörbe an 46 Haushalte.

Die Tafel Gelnhausen plant ab dem 04. Mai wieder endlich all ihre Kunden, also rund 400 Haushalte, zu versorgen. Die Ausgabestelle Gelnhausen wird dafür täglich geöffnet. Die Ausgabestellen in Gründau-Lieblos, Freigericht-Somborn, Biebergemünd-Kassel sowie Brachttal-Hellstein werden an den üblichen Tagen geöffnet sein. Die Kunden dürfen dann ab dem 04. Mai im zweiwöchigen Rhythmus zu den Ausgabestellen kommen, um ihre Lebensmittelkörbe abzuholen. Sie werden dazu vorher kontaktiert und ihnen wird telefonisch mitgeteilt wann und wo sie ihre Waren erhalten. Um diese Information an alle zu gewährleisten, bittet die Tafel ihre Kunden, sie schnellstmöglich über bisher noch nicht mitgeteilte Wohnanschriften und Telefonnummern zu informieren.

Um den empfohlenen Abstand für Kunden und auch Mitarbeiter einhalten zu können, besteht die Tafel darauf, dass ihre Kunden allein erscheinen und vor allem keine Kinder bei der Abholung der Lebensmittelkörbe mitbringen. Die Alleinerziehenden werden daher weiter beliefert. Zudem beschloss der Vorstand der Tafel Gelnhausen die verbindliche Maskenpflicht, sowohl für die Ehrenamtlichen und Freiwilligen als auch für die Kunden.

Sofern ab dem 04. Mai weiterhin zahlreiche Freiwillige die Tafel Gelnhausen unterstützen, wird es Corona-Notfallauslieferungen für Alleinerziehende und für Kunden, die älter als 60 Jahre sind oder eine Vorerkrankung haben, geben. Letztere werden gebeten sich bei der Tafel zu melden und diese darüber in Kenntnis zu setzen.

„Interessierte sind herzlich eingeladen sich auf unserer Homepage darüber zu informieren auf welche Weise sie uns unterstützen können.“, so Harald Geib (Mitglied im Vorstand der Tafel Gelnhausen).

Am vergangenen Donnerstag und Samstag lieferten die Helfer und Helferinnen der Tafel Gelnhausen Lebensmittel an Rentner ohne

Grundsicherung und Alleinerziehende aus den Kommunen Gründau, Biebergemünd, Flörsbachtal, Jossgrund, Birstein und Brachttal. Bereits am 24. und 31. März wurden Gelnhausen, Linsengericht, Freigericht, Hasselroth und Rodenbach beliefert.

Beim Einsammeln, Sortieren und Ausgeben halfen in den vergangenen Tagen auch Freiwillige der Ahmadiyya Jugend und zwei Frauen aus Bad Soden-Salmünster mit. Den Lieferservice unterstützten Helfer über „Kirche auf dem Berg“ zusammen mit dem Mehrgenerationenhaus „Kleiner Anton“, sowie „Brachttal hilft“, weitere Freiwillige, die Pfadfinder DPSG St. Jakobus Wirtheim, wie auch zwei ehrenamtliche Helfer der Tafel.  

Die Lebensmittel kamen aus Gebermärkten und -bäckereien in Gründau, Wächtersbach, Biebergemünd und Gelnhausen.

„Ich finde es großartig, wie die Tafel durch ihre Arbeit Hilfe für Menschen und auch Umwelt leistet!“, sagte Sonja Siemens, Lehrerin an der Kopernikus-Schule in Freigericht und Freiwillige.

Dank der ehrenamtlich Helfenden und der Freiwilligen kann die Tafel in Gelnhausen weiterhin knapp 20 Prozent der Haushalte und 26 Prozent der Alleinerziehenden durch die Corona-Notfallauslieferung unterstützen. Dies entspricht rund 154 Kunden.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie auch in dieser ganz neuen Notsituation die Tafelfamilie zusammenhält. Viele Freiwillige, religionsübergreifend, Hartz-4-Empfänger, Pfadfinder DPSG St. Jakobus Wirtheim, politisch aktive junge Menschen, die Ahmadiyya Jugend, Geflüchtete und Kunden sind zusammengekommen, um gemeinsam zu helfen.“, so Harald Geib, Vorstandsmitglied der Tafel Gelnhausen.

Die Kunden reagierten begeistert, hatten teilweise Tränen in den Augen, und sind sehr dankbar für dieses Engagement, auch wenn nicht alles in den Lebensmittelkisten ihrem Geschmack entsprach. „Den Käse möchte ich nicht haben“, so ein Kunde über einen Handkäs. Während des regulären Betriebes der Tafel, können die Kunden solche Wünsche normalerweise direkt vor Ort äußern. Bei den Corona-Notfallauslieferungen ist dies nicht möglich, da die Lebensmittelkisten von den Helfenden sortiert und sofort ausgeliefert werden. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass aufgrund der DSGVO keine Gesundheitsdaten der Kunden gespeichert werden dürfen, wie beispielsweise Diabetes oder Unverträglichkeiten. Diese Information müssen die ehrenamtlichen Auslieferer zurückmelden, damit dies im besten Fall beim nächsten Mal berücksichtigt werden kann.

Da zwei Körbe trotz Vorankündigung nicht ausgeliefert werden konnten, bittet die Tafel ihre Kunden nochmal darum, sie bei weiterem Interesse über eine neue Adresse oder neue Telefonnummer zu informieren, damit die Lebensmittel ausgeliefert werden können.

Harald Geib bedankt sich bei allen Helfern und Ehrenamtlichen dafür, dass die Tafel die Unterstützung für immerhin einige ihrer Kunden in dieser Ausnahmesituation weiterhin leisten kann.

Wie bisher auch und gerade jetzt ist die Tafel weiterhin auch auf die Hilfe von Förderern angewiesen, um unter anderem Miet- und Nebenkosten zu begleichen wie auch notwendige Reparaturen durchführen zu können.

Die IBAN für Spenden an die Tafel Gelnhausen lautet: DE25 5075 0094 0000 061946, BIC: HELADEF1GEL, Kreissparkasse Gelnhausen.

„Jede Spende zählt, jeder Euro hilft.“, so Harald Geib.



 

Der Vorstand der Tafel Gelnhausen e.V. hat sich angesichts der Corona Krise am Sonntag, 15. März 2020, in Verantwortung gegenüber seinen Kund*innen und Mitarbeiter*innen entschlossen, den Tafelbetrieb ab 18. März zunächst bis 13. April einzustellen. Rund 90 % der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der Tafel Gelnhausen gehören zur besonders schützenswerten Risikogruppe.

Die Tafeln in Deutschland sind kein Grundversorger! Sie leisten Hilfe, unterstützen und erleichtern den Alltag vieler Menschen. Es gibt keinen Anspruch auf diese Hilfe. Die Tafeln sind kein Supermarkt, sondern können immer nur so viel weitergeben, wie sie selbst an Spenden erhalten. Es ist die Aufgabe des Staates Menschen zu helfen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Dies ist keineswegs die Pflicht einer ehrenamtlichen Organisation, wie es die Tafel Gelnhausen zu 98 % ist. „Da allein 83 % der Tafelhelfer*innen in Gelnhausen über 50 Jahre alt sind und zahlreiche Helfer*innen noch gesundheitliche Vorbelastungen aufweisen, sind wir an unsere Grenzen gestoßen“  konstatiert der Vorsitzende Claus Witte.

In der letzten Woche hat sich eine überparteiliche Gruppe der Jugendorganisationen der Parteien (Grüne Jugend, Junge Liberale, Junge Union und Jusos) in Gelnhausen für Hilfeleistungen in der Coronakrise angeboten. Auf Vermittlung der Ersten Kreisbeigeordneten des Main-Kinzig-Kreises, Frau Susanne Simmler, und in enger Abstimmung mit Frau Iris Hurrlein vom Amt für Soziale Förderung und Teilhabe, hat die Tafel Gelnhausen überlegt, wie sie mit wenigen Ehrenamtlichen gemeinsam mit diesen jungen Freiwilligen den Bedürftigsten der Tafelkund*innen helfen kann.

Daraus entwickelte sich der Entschluss den Rentner*innen ohne Grundsicherung sowie den Alleinerziehenden in Gelnhausen und Linsengericht durch die freiwilligen Helfer*innen einmal wöchentlich einen Korb mit Lebensmitteln zu liefern. „Leider können wir mit dieser Initiative aufgrund mangelnder Kapazitäten und der erforderlichen Gesundheitsprävention derzeit nicht alle unsere Kunden versorgen“ bedauert Vorstandsmitglied Harald Geib die Situation. Diese Hilfsaktion konnte nun erstmals am Dienstag, 24. März, 60 Kund*innen erreichen. Da bei dieser Hilfeleistung der Gesundheitsschutz aller Beteiligten höchste Priorität geniesst und die Beachtung der Verordnung zur Beschränkung sozialer Kontakte sowie die strenge Hygienemaßnahmen befolgt werden müssen, ist zunächst nur diese punktuelle „Corona Notfallauslieferung“ mit der lobenswerten Unterstützung der Freiwilligen möglich. Die am Dienstag belieferten Kund*innen freuten sich riesig über die Unterstützung und zeigten sich überaus dankbar. „In Zeiten wie diesen fanden wir es wichtig, unsere Kräfte parteiübergreifend zu bündeln. So können wir im gesamten Main-Kinzig-Kreis Hilfe leisten. Zusammen mit der Tafel 60 Bedürftige zu versorgen war für uns ein toller Erfolg“, äußert der Juso-Vorsitzende im Main-Kinzig-Kreis Lennard Oehl. Es ist geplant die Aktion bis zur Wiedereröffnung der Tafel Gelnhausen fortzusetzen und ab nächster Woche mit zusätzlichen Freiwilligen auf alle Gemeinden im Zuständigkeitsbereich der Tafel auszuweiten.

„Diese Aktion ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, erläutert Harald Geib und fordert in aller Deutlichkeit Folgendes für die Tafeln und ihre unter der Armutsschwelle lebenden Kunden:

(1) Es ist jetzt die Aufgabe des Staates einzugreifen und denen zu helfen, die die Hilfe dringend brauchen.

(2) Jetzt muss die Politik die Lücke füllen und denjenigen helfen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen.

(3) Auch die Tafel Gelnhausen e.V. benötigt Unterstützung. Durch den eingestellten Betrieb fehlen uns die Einnahmen der Kundengelder. Trotzdem laufen die Fixkosten für Fahrzeugpark und Gebäude weiter.

Sobald wir den normalen Tafel-Betrieb wieder aufnehmen, ist heute schon klar: Die Hilfe der Tafel wird in einer Zeit nach der Corona-Pandemie mehr denn je benötigt werden!

Wenn Sie uns unterstützen wollen, dann freuen wir uns über eine Spende von Ihnen! Unterstützen Sie uns! IBAN: DE 25507500940000061946 BIC: HELADEF1GE Kreissparkasse Gelnhausen

 

Die Ausbreitung des Coronavirus wird zunehmend auch für die Tafeln in Deutschland zur Herausforderung und führt zu bundesweit immer mehr Tafel-Schließungen. So sieht sich jetzt auch die Tafel Gelnhausen gezwungen den Geschäftsbetrieb vom 18.03. bis zunächst 14.04.2020 einzustellen. Da in der Tafel viele Menschen in teils engen Räumen zusammen kommen und der überwiegende Teil unserer ehrenamtlichen Helfer zur schützenswerten Risikogruppe gehört, hat der Vorstand der Tafel Gelnhausen e.V. in Verantwortung gegenüber seinen Kunden und Mitarbeitern diese Entscheidung getroffen.

 

Die Tafeln setzen sich seit ihrer Gründung dafür ein, dass aufwändig erzeugte Lebensmittel dorthin gelangen, wo sie hingehören: auf den Teller.

Ein Grund für die Vernichtung genießbarer Lebensmittel ist das überschrittene Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Das MHD gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem ein Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften wie Geruch, Farbe und Geschmack behält. Mit Ablauf des MHD ist ein Produkt jedoch nicht automatisch verdorben: Viele Lebensmittel können weit darüber hinaus noch bedenkenlos verzehrt werden.

Bei der Tafel Gelnhausen engagiert sich seit 8 Jahren Karin Schork ganz besonders für dieses Thema. Sie sortiert von Montag bis Freitag etwa 4 Stunden lang die bis zu 40 von den Gebermärkten eingesammelten Boxen mit Milchprodukten und Kühlwaren. Kontrolliert dabei die jeweilige Haltbarkeit, sortiert die Waren in die beiden Kühlhäuser, räumt die Kühlschränke für die tägliche Kundenausgabe ein und bereitet vor den Ausgabetagen der Außenstellen jeweils 10 Boxen für die Auslieferung nach Lieblos, Somborn, Kassel und Hellstein vor.

„Den Bedürftigen zu helfen, sie mit Essen zu versorgen, das sonst vernichtet worden wäre, ist eine gute Sache für die ich mich immer gerne engagiere“ freut sich Frau Schork jeden Morgen, wenn sie zur Tafel geht. Sie ist mit Herzblut und Freude dabei, genau wie ihr Mann, der jahrelang als Fahrer für die Tafel unterwegs war. „Über die Jahre habe ich in der Tafel viele Freundschaften, über alle Generationen hinweg, geschlossen. So treffen wir uns immer mal auch privat und tauschen uns über alles was uns bewegt aus“, schwärmt Karin Schork.

Freiwilliges Engagement ist das Herzstück der Tafel-Arbeit. Als eine der größten ehrenamtlichen Bewegungen in Deutschland sind die Tafeln auf den Einsatz und Elan der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, wie Karin Schork, angewiesen. Nur mit Ihnen schaffen es die Tafeln Tag für Tag bedürftigen Menschen in akuten Notsituationen zu helfen und ihnen ein Stück sozialer Teilhabe zu ermöglichen.

Zur Unterstützung von Karin Schork braucht die Tafel Gelnhausen dringend neue Helfer, die sich an einem halben Tag in der Woche einbringen, gerne auch am Samstagvormittag für 3 bis 4 Stunden. Auch in unserer Geschäftsstelle suchen wir für den Freitagvormittag Mitarbeiter als Ansprechpartner für unsere Kunden und Helfer.

Haben Sie etwas Zeit übrig, möchten Sie einem Anderen geben, was er braucht, ein Stück Brot, ein Lächeln, ein offenes Ohr? Dann kommen Sie zur Tafel und helfen in unserem freundlichen Team mit. Rufen Sie bei der Tafel Gelnhausen an unter 06051 – 8858577.

Von den 60.000 Tafel-Aktiven in Deutschland sind 90% Ehrenamtliche und 63% Senioren. Auch bei der Tafel Gelnhausen sind mehr als 60 Prozent der Helfer älter als 60 Jahre und 30 Prozent älter als 70. Engagierte Ruheständler finden in der Tafelarbeit unter dem Motto „Lebensmittel retten – Menschen helfen“ eine sinnvolle Ergänzung ihres Alltags, in dem sie sich einen halben Tag in der Woche gegen Lebensmittelverschwendung und für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Wer sich neben seinen beruflichen Aktivitäten ehrenamtlich einsetzt, verdient darüber hinaus besondere Beachtung. Angelika gehört bei der Tafel Gelnhausen zu dieser Gruppe. Seit 3 Jahren kommt sie alle 14 Tage samstags zur Tafel, um dort zu helfen. Dort bereitet sie, seit kurzem als Teamleiterin des Sortierteams, die Warenausgabe vor.

„Es macht Spaß, die vielen Kunden wie Helfer kennen zu lernen und sich gemeinsam einzubringen“, erzählt sie im Gespräch. „Ich arbeite gerne mit jungen Menschen. Ich habe mich umgeschaut, wie ich mich sozial engagieren kann. So wurde ich auf die Tafel Gelnhausen aufmerksam, habe zur Probe gearbeitet und dabei festgestellt, dass es mir viel Freude macht im Tafelteam mitzuarbeiten.“

Zur Unterstützung von Angelika sucht die Tafel aktuell weitere Helfer, die sich für 3 bis 4 Stunden am Samstagvormittag (monatlich oder alle 14 Tage) einbringen und dabei ihr Handeln am Leitbild der Tafel und ihren Werten Nachhaltigkeit, Humanität, Gerechtigkeit, Teilhabe und soziale Verantwortung ausrichten möchten.

Haben Sie etwas Zeit übrig und möchten Sie einem anderen geben, was er braucht, ein Stück Brot, ein Lächeln, ein offenes Ohr? Dann kommen Sie zur Tafel und helfen in unserem freundlichen Team mit. Rufen Sie unter 06051 8858577 bei der Tafel Gelnhausen an.

Auch in diesem Jahr hat der Nikolaus wieder Station bei der Tafel Gelnhausen gemacht und die Kinder beschenkt.


Mit finanzieller Unterstützung der Tafel Deutschland e.V. und einer großzügigen Bücherspende der Selbst.Los! Kulturstiftung Annelie und Wilfried Stascheit hat die Tafel Gelnhausen e.V. gemeinsam mit Schülern der Käthe-Kollwitz-Schule Langenselbold in den letzten Tagen 220 Nikolaustüten mit Äpfel, Nuss und Mandelkern, Schokolade, kleinen Spielsachen und einem Buch bestückt. Nachdem die Kinder die Geschichte des heiligen Nikolaus erzählt bekamen und mit stimmungsvoller Begleitung von Ulli Roth – Sänger & Entertainer Weihnachtslieder gesungen wurden, konnten sich die erwartungsvollen Kinder die vollgepackten Tüten abholen.


Das Leuchten in den vielen Kinderaugen entschädigte die zahlreichen Helfer für ihren Aufwand vollends.

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Die künftigen Erstklässler der evangelischen Kindertagesstätte „Regenbogen“ besuchten mit ihren Betreuern die Tafel in Gelnhausen. In der Vorbereitung gab es neben der Freude über so junge Besucher auch eine Ideensammlung unter den Helfern der Geschäftsstelle, wie man dieser Altersgruppe die Idee der Tafelbewegung näherbringen könnte und die Führung spannend gestaltet.

„Es war also ein Experiment für beide Seiten“, berichtete Tafel-Vorsitzender ClausWitte.

Nach der Begrüßung wurde den Kinder durch gezielte Fragen in einem lebhaften Gespräch die Tafelbewegung erläutert: Was stellt ihr euch vor, wenn ihr das Wort Tafel hört? Wann ist auf Grund des Aussehens eine Banane, Tomate, Apfelsine oder ein Apfel schlecht und nicht mehr essbar? Wann ist eine Milch schlecht? Sehr aufschlussreich waren auch die Gedanken auf die Fragen zu Armut und in Not geratene Kinder, die Hilfe benötigen, und wie man helfen könne. Die Antworten waren für Kinder dieses Alters nicht nur interessant, sondern würden auch so manchem Erwachsenen die Augen öffnen, teilte die Tafel mit.

Im Anschluss an die Theorie startete der Rundgang im Ausgaberaum. Dort konnten die Kleinen in einem Rollenspiel die Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer übernehmen und einem Helfer oder ihren Freunden den Korb mit Obst und Gemüse überreichen, den symbolischen Kostenbeitrag abgeben bzw. annehmen und zählen, sowie mit Produkten aus dem Kühlschrank und lang haltbaren Artikeln wie Nudeln und der Backware vom Vortag bedienen und beraten. Die Helfer berichten schmunzelnd, dass die Kinder in dem Rollenspiel ihren Einkauf gerne mit Süßigkeiten ergänzten. Bei der weiteren Führung konnten die Kinder die weiteren täglichen Abläufe in der Tafel kennenlernen und den Helfern der verschiedenen Bereiche Fragen stellen.

Der Höhepunkt der Besichtigung war dann für das Hoch- und Runterfahren der Hebebühne des Lastkraftwagens und das Herumtoben in der geschlossenen Ladefläche. Als Erinnerung an den Ausflug der Vorschulgruppe erhielt jedes Kind eine Tafel-Entdecker-Urkunde und eines der für sie bereitgestellten Überraschungseier.

Die geplante Kombination von Vermittlung des Tafel-Gedankens an die noch sehr jungen Menschen mit spielerischen Aktivitäten und Spaß war für alle Beteiligten ein Gewinn. Natürlich ist es auch eine Hoffnung dieser Aktion, dass die Kinder zu Hause von diesem Tag berichten und vielleicht damit bei den Großeltern oder Eltern Interesse für eine Mitarbeit in der Tafel entfachen.

Die Tafel kann Helfer jeden Alters für eine Mitarbeit gebrauchen. Ein Reinschnuppern ist nach Absprache von Montag bis Samstag möglich. Die Tafel Gelnhausen e.V. freut sich auf Anrufe unter Telefon 06051- 8858577.

„In jedem Fall ist dieses Experiment einer aktiven Begegnung  der Tafel- Idee mit den Jüngsten unserer Gesellschaft  rundum gelungen“, fasst Claus Witte den Besuch begeistert zusammen.

In vielen REWE – Märkten startet am 4. November wieder die Spendenaktion unter dem Motto „Gemeinsam Teller füllen“, mit der den bedürftigen Kunden der Tafeln geholfen werden soll. Auch der Somborner  REWE – Markt der Familie Herröder nimmt daran teil und sieht die Aktion als eine Herzensangelegenheit.

 

Jeder Kunde, der sich an der Aktion beteiligen möchte, kauft für fünf Euro eine Papiertüte, die mit lange haltbaren Lebensmitteln gefüllt ist. In diesem  Jahr sind dies Doppelkekse, eine Tomatencremesuppe, ein Spaghettigericht, Langkorn Spitzenreis, Tortelloni und eine Nuss-Nougat-Creme. Dafür gibt es immer eine kleine Sonderaktion, zum Beispiel einen Dreh am Glücksrad, mit einem Überraschungspreis als Dankeschön.

 

Die Tüte wird daraufhin auf direktem Wege der Tafel Gelnhausen zur Verfügung gestellt, und dort an die Kunden der Tafel weitergegeben. Ehrenamtliche Helfer werden zeitweise vor den Märkten für Fragen zu der Tafelarbeit unter dem Motto „Lebensmittel retten – Bedürftigen helfen“ zur Verfügung stehen.

 

Auf diese Weise konnten im letzten Jahr bereits 1400 Tüten gesammelt und an Bedürftige verteilt werden.

 

Durch gezielte Werbung im Markt und auf Facebook konnte der REWE – Markt Somborn fast 400 Tüten für die Tafel spenden und erzielte damit die meisten Spenden im Altkreis.

 

Die Tafel Gelnhausen hofft auf eine rege Teilnahme an dieser Spendenaktion, nimmt aber auch gerne finanzielle Spenden an:

IBAN: DE25507500940000061946

BIC: HELADEF1GEL, Kreissparkasse Gelnhausen

 (Fotos: M. Maiwald)

Der Vorsitzende der Tafel Gelnhausen e.V., Claus Witte, hat aus den Händen der Vize-Landrätin Frau Susanne Simmler den Preis für besonderes ehrenamtliches soziales Engagement 2019 erhalten.

Frau Simmler fragte in ihrer Laudatio: „Wer ist an meiner Seite, wenn ich mir etwas nicht mehr leisten kann?“ Ihre Antwort darauf: „Die Tafel! In Gelnhausen ist Claus Witte seit 2008 bei der Tafel aktiv und seit 2012 ihr Vorsitzender. Er ist eine der Lokomotiven, die es braucht um Verantwortung zu übernehmen und andere von Ideen zu überzeugen. Er ist ein verlässlicher Pfeiler der schnell und unbürokratisch hilft. Sein Herz schlägt für die Tafel, so ist er voller Energie, konstruktiv und flexibel, aber auch ein bewusst fordernder Gesprächspartner.“ Sein Lebensmotto als Apotheker „Menschen in Not helfen, immer ein offenes Ohr für sie haben“ beherzigt er auch in seinem Ruhestand als Vorsitzender der Tafel.

Claus Witte bedankte sich für diese Ehrung und sieht sie als kleinen Leuchtturm in Zeiten, wo ehrenamtliches Engagement allgemein zurückgeht und weniger Beachtung findet. Er appellierte an die Jüngeren und Jungen: „Wer dieses Land liebt, muss sich auch dafür engagieren. Das war immer meine Motivation. Für meine Mitarbeit bei der Tafel gilt für mich: nur wer selbst brennt, kann das Feuer in anderen entfachen!“ In diesem Sinn handelt der 81-jährige immer noch mit voller Tatkraft und setzt sich täglich für die Tafel und all ihre Belange ein.