Die künftigen Erstklässler der evangelischen Kindertagesstätte „Regenbogen“ besuchten mit ihren Betreuern die Tafel in Gelnhausen. In der Vorbereitung gab es neben der Freude über so junge Besucher auch eine Ideensammlung unter den Helfern der Geschäftsstelle, wie man dieser Altersgruppe die Idee der Tafelbewegung näherbringen könnte und die Führung spannend gestaltet.
„Es war also ein Experiment für beide Seiten“, berichtete Tafel-Vorsitzender ClausWitte.
Nach der Begrüßung wurde den Kinder durch gezielte Fragen in einem lebhaften Gespräch die Tafelbewegung erläutert: Was stellt ihr euch vor, wenn ihr das Wort Tafel hört? Wann ist auf Grund des Aussehens eine Banane, Tomate, Apfelsine oder ein Apfel schlecht und nicht mehr essbar? Wann ist eine Milch schlecht? Sehr aufschlussreich waren auch die Gedanken auf die Fragen zu Armut und in Not geratene Kinder, die Hilfe benötigen, und wie man helfen könne. Die Antworten waren für Kinder dieses Alters nicht nur interessant, sondern würden auch so manchem Erwachsenen die Augen öffnen, teilte die Tafel mit.
Im Anschluss an die Theorie startete der Rundgang im Ausgaberaum. Dort konnten die Kleinen in einem Rollenspiel die Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer übernehmen und einem Helfer oder ihren Freunden den Korb mit Obst und Gemüse überreichen, den symbolischen Kostenbeitrag abgeben bzw. annehmen und zählen, sowie mit Produkten aus dem Kühlschrank und lang haltbaren Artikeln wie Nudeln und der Backware vom Vortag bedienen und beraten. Die Helfer berichten schmunzelnd, dass die Kinder in dem Rollenspiel ihren Einkauf gerne mit Süßigkeiten ergänzten. Bei der weiteren Führung konnten die Kinder die weiteren täglichen Abläufe in der Tafel kennenlernen und den Helfern der verschiedenen Bereiche Fragen stellen.
Der Höhepunkt der Besichtigung war dann für das Hoch- und Runterfahren der Hebebühne des Lastkraftwagens und das Herumtoben in der geschlossenen Ladefläche. Als Erinnerung an den Ausflug der Vorschulgruppe erhielt jedes Kind eine Tafel-Entdecker-Urkunde und eines der für sie bereitgestellten Überraschungseier.
Die geplante Kombination von Vermittlung des Tafel-Gedankens an die noch sehr jungen Menschen mit spielerischen Aktivitäten und Spaß war für alle Beteiligten ein Gewinn. Natürlich ist es auch eine Hoffnung dieser Aktion, dass die Kinder zu Hause von diesem Tag berichten und vielleicht damit bei den Großeltern oder Eltern Interesse für eine Mitarbeit in der Tafel entfachen.
Die Tafel kann Helfer jeden Alters für eine Mitarbeit gebrauchen. Ein Reinschnuppern ist nach Absprache von Montag bis Samstag möglich. Die Tafel Gelnhausen e.V. freut sich auf Anrufe unter Telefon 06051- 8858577.
„In jedem Fall ist dieses Experiment einer aktiven Begegnung der Tafel- Idee mit den Jüngsten unserer Gesellschaft rundum gelungen“, fasst Claus Witte den Besuch begeistert zusammen.