Auf Initiative des Präsidenten der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Oliver Naumann, fand am 7.02.2024 die Informationsveranstaltung „Lebensmittespenden – aber wie?“ des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des MKK statt. Zu der Veranstaltung war auch Frau Dr. Kristine Görgen von der Tafel Deutschland als Vortragende eingeladen. Bereits am Vortag besuchte Dr. Görgen uns in der Tafel Gelnhausen und informierte sich darüber, wie wir in Gelnhausen die Tafelidee leben. Nach intensivem Erfahrungsaustausch empfahl sie uns noch einige Fördermöglichkeiten und gab uns Tipps, um gezielt Rat und Informationen bei der Tafel Deutschland einzuholen.

Auf der Informationsveranstaltung referierte Frau Dr. Görgen zum Thema „Tafel-Arbeit heute: praktische Arbeit zwischen Lebensmittelrettung und Lebensmittelrecht“. Sie ging dabei näher auf die Spendenverteilung in der Praxis, die Prozesse bis zur Ausgabe an die Tafel-Kund:innen, den rechtlichen Rahmen für die Tafeln als Lebensmittelunternehmen und die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze ein.

Dabei wies Sie darauf hin, dass Tafeln u.a. keine offenen Frischwaren, Kühl- und Tiefkühlprodukte von Privatspendern und keine alkoholischen Getränke und Tabakwaren annehmen. Bei den Prozessen müssen die Tafeln die Kühlkette einhalten, die Hygiene-Vorschriften beachten und Informationen über Inhaltsstoffe aushängen. Neben den Lieferscheinen müssen zahlreiche Nachweise der in der Tafel Mitarbeitenden dokumentiert, die Berechtigungen der Tafel-Kund:innen überprüft, Temperatur-, Reinigungs- und Fahrzeugprotokolle geführt und vieles Sonstiges bewerkstelligt werden.

Den rechtlichen Rahmen setzen EG-Verordnungen und das deutsche Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch, das die Tafel als Lebensmittelunternehmen einstuft. Daher müssen alle Akteure, die an Lebensmittelspenden beteiligt sind, im Hinblick auf die Verantwortlichkeit, Haftung, Rückverfolgbarkeit und Lebensmittelsicherheit den Anforderungen des EU-Lebensmittelrechts genügen.

Als aktuelle Herausforderungen nannte sie, den Rückgang der Lebensmittelspenden, die Zunahme der Kund:innen, insbesondere von Geflüchteten, den zahlenmäßigen Rückgang sowie die psychische und physische Belastungen der ehrenamtlich Helfenden.